Freitag, 13. Juni 2014

WM-Vorschau (6/32): Mexiko

Jüngere Vergangenheit

Weltmeisterschaften liefen für Mexiko in den letzten 20 Jahren immer nach dem selben Muster ab: Ein paar gute Spiele in der Gruppenphase weckten Hoffnungen, doch dann war stets im Achtelfinale Schluss. Kein Wunder also, dass die quinto partido beinahe zu einer nationalen Obsession geworden ist und es in diesem Jahr endlich mit dem fünften Spiel klappen soll. Die Qualifikation war jedoch alles andere als ermutigend. Der Olympiasieger von 2012 kam nur durch Mithilfe der USA in die Play-Offs und schaltete dort Neuseeland aus.

Trainer

Miguel Herrera, 46, ersetzte im Oktober 2013 vor den Play-Offs Victor Manuel Vucetich und war im Jahr 2013 einer von insgesamt vier (!) verschiedenen Trainer der Nationalmannschaft. Sein einziger wichtiger Titel war eine Meisterschaft in Mexiko. Herrera steht jedoch im Ruf, seine Mannschaften offensiven und gut anzusehenden Fußball spielen zu lassen.

Kader und Aufstellung

Mexiko gehört zu jenen Mannschaften, die bei der WM voraussichtlich mit drei Innenverteidigern agieren werden. Kopf der Abwehr ist Rafael Marquez, der bereits seine vierte WM als Kapitän absolvieren wird. Am anderen Ende des Spielfelds ist Peralta gesetzt – er traf vor der WM in 10 Spielen 10 Mal, erzielte zwei Tore im Olympia-Finale gegen Brasilien und steuerte zum Play-Off-Sieg gegen Neuseeland insgesamt fünf Treffer bei. Um den Platz neben ihm konkurrieren Hernandez und dos Santos – letztgenannter hat die besseren Karten, weil seine Leistungen in der Nationalmannschaft in der jüngeren Vergangenheit fast durchgehend gut waren.

Bis zuletzt hatte Miguel Herrera keine Entscheidung getroffen, mit welchem Torhüter er die WM absolvieren möchte.



Stärken

Mexikos Stärken liegen im offensiven Bereich, nicht zuletzt weil Herrera ballbesitzorientierten Angriffsfußball bevorzugt. Gefahr erzeugen die Mexikaner vor allem über die linke Seite mit dem sehr umtriebigen Layun.

Schwächen

In der Abwehr ist Marquez der Schlüsselspieler – auf Grund seiner Erfahrung, seiner Ruhe am Ball und seiner Übersicht. Allerdings nagt der Zahn der Zeit an ihm und er kann in Sachen Schnelligkeit mit vielen Angreifern nicht mithalten. Entscheidend für die Stabilität der mexikanischen Defensive wird es deshalb sein, Marquez nicht in Situationen zu bringen, in denen er Laufduelle gewinnen muss.

Prognose

Hinsichtlich der Qualität scheint sich Mexiko auf dem dritten Platz in Gruppe A vor Kamerun und hinter Kroatien einzuordnen. Kroatien scheint die besseren Chancen auf den zweiten Platz zu haben, allerdings macht es der Spielplan nicht unwahrscheinlich, dass es am dritten Spieltag zu einem Quasi-Ko-Duell zwischen Mexiko und Kroatien kommt, in dem gute 90 Minuten für El Tri reichen, um sich zumindest ein viertes Spiel zu sichern. Dass es aber zum so sehr erhofften fünften Spiel kommt, ist äußerst unwahrscheinlich, zumal ein möglicher Achtelfinalgegner aus der starken Gruppe B kommen würde.

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