Jüngere
Vergangenheit
Weltmeisterschaften
liefen für Mexiko in den letzten 20 Jahren immer nach dem selben
Muster ab: Ein paar gute Spiele in der Gruppenphase weckten
Hoffnungen, doch dann war stets im Achtelfinale Schluss. Kein Wunder
also, dass die quinto partido
beinahe zu einer nationalen Obsession geworden ist und es in diesem
Jahr endlich mit dem fünften Spiel klappen soll. Die Qualifikation
war jedoch alles andere als ermutigend. Der Olympiasieger von 2012
kam nur durch Mithilfe der USA in die Play-Offs und schaltete dort
Neuseeland aus.
Trainer
Miguel
Herrera, 46, ersetzte im Oktober 2013 vor den Play-Offs Victor Manuel
Vucetich und war im Jahr 2013 einer von insgesamt vier (!)
verschiedenen Trainer der Nationalmannschaft. Sein einziger wichtiger
Titel war eine Meisterschaft in Mexiko. Herrera steht jedoch im Ruf,
seine Mannschaften offensiven und gut anzusehenden Fußball spielen
zu lassen.
Kader
und Aufstellung
Mexiko
gehört zu jenen Mannschaften, die bei der WM voraussichtlich mit
drei Innenverteidigern agieren werden. Kopf der Abwehr ist Rafael
Marquez, der bereits seine vierte WM als Kapitän absolvieren wird.
Am anderen Ende des Spielfelds ist Peralta gesetzt – er traf vor
der WM in 10 Spielen 10 Mal, erzielte zwei Tore im Olympia-Finale
gegen Brasilien und steuerte zum Play-Off-Sieg gegen Neuseeland
insgesamt fünf Treffer bei. Um den Platz neben ihm konkurrieren
Hernandez und dos Santos – letztgenannter hat die besseren Karten,
weil seine Leistungen in der Nationalmannschaft in der jüngeren
Vergangenheit fast durchgehend gut waren.
Bis
zuletzt hatte Miguel Herrera keine Entscheidung getroffen, mit
welchem Torhüter er die WM absolvieren möchte.
Stärken
Mexikos
Stärken liegen im offensiven Bereich, nicht zuletzt weil Herrera
ballbesitzorientierten Angriffsfußball bevorzugt. Gefahr erzeugen
die Mexikaner vor allem über die linke Seite mit dem sehr
umtriebigen Layun.
Schwächen
In
der Abwehr ist Marquez der Schlüsselspieler – auf Grund seiner
Erfahrung, seiner Ruhe am Ball und seiner Übersicht. Allerdings nagt
der Zahn der Zeit an ihm und er kann in Sachen Schnelligkeit mit
vielen Angreifern nicht mithalten. Entscheidend für die Stabilität
der mexikanischen Defensive wird es deshalb sein, Marquez nicht in
Situationen zu bringen, in denen er Laufduelle gewinnen muss.
Prognose
Hinsichtlich der Qualität scheint
sich Mexiko auf dem dritten Platz in Gruppe A vor Kamerun und hinter
Kroatien einzuordnen. Kroatien scheint die besseren Chancen auf den
zweiten Platz zu haben, allerdings macht es der Spielplan nicht
unwahrscheinlich, dass es am dritten Spieltag zu einem Quasi-Ko-Duell
zwischen Mexiko und Kroatien kommt, in dem gute 90 Minuten für El
Tri reichen, um sich zumindest ein viertes Spiel zu sichern. Dass
es aber zum so sehr erhofften fünften Spiel kommt, ist äußerst
unwahrscheinlich, zumal ein möglicher Achtelfinalgegner aus der
starken Gruppe B kommen würde.
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