Freitag, 13. Juni 2014

WM-Vorschau (7/32): Spanien

Jüngere Vergangenheit

Europameister 2008, Dritter beim Confederations Cup 2009, Weltmeister 2010, Europameister 2012, Zweiter beim Confederations Cup 2013. Damit dürfte zur jüngeren Vergangenheit des spanischen Nationalteams alles gesagt sein.

Trainer

Vicente Del Bosque, 63, seit Juli 2008 Trainer. Neben den oben aufgezählten Titeln mit Spanien holte Del Bosque mit Real Madrid zweimal die Champions League und einmal die spanische Meisterschaft.

Kader & Aufstellung

Keine andere Mannschaft bei der WM hat einen derart unverkennbaren, eigenen Spiel wie die Spanier. Der Ballbesitzfußball ist mehr als nur Mittel zum Zweck, es ist eine Philosophie. Seit der Euro 2012 hat sich bei den Spaniern personell wenig getan – bis auf den eingebürgerten „Neuzugang“ Diego Costa, der mit seinem Stil die Anzahl der den Spaniern zur Verfügung stehenden Optionen erweitert. Auf Grund der hohen Kontinuität seines Personals steht Del Bosque vor keinen schwierigen Entscheidungen. Offen ist nur, wer rechts an Stelle von Arbeloa verteidigt. Für diese Position kommen Juanfran und Azpilicueta in Frage. Auch die Besetzung der einzigen Stürmerposition ist noch nicht endgültig geklärt. Der hart arbeitende und sehr präsente Diego Costa? Fabregas als „falsche Neun“? Oder doch Villa oder Torres, die ihren Zenit beide schon überschritten haben?


Stärken

Obwohl die Qualität im letzten Drittel hoch ist, gründen die Erfolge Spaniens in den letzten Jahren auf einer beinahe unüberwindbaren Defensive. Die Mannschaft geht mit einer unglaublichen Bilanz in das Turnier: Seit 10 KO-Spielen bei Welt- und Europameisterschaften ist Spanien ohne Gegentor, das letzte datiert vom 27. Juni 2006.

Schwächen

Diskussionen über die Schwächen der Spanier sind eher akademischer Natur. Nach Bayerns Ausscheiden in der Champions League wurde der Ballbesitzfußball kurzzeitig für tot bzw. entschlüsselt erklärt. Spaniens WM-Auftritt dürfte zur Bestätigung bzw. Widerlegung dieser These interessante Erkenntnisse liefern, den spanischen Spielstil aber als eine Schwäche zu bezeichnen, wäre over the top. Bei der Suche nach Schwächen müssen deshalb einzelne Spieler in den Fokus rücken: Xavi und Iniesta hatten eine schwierige Saison bei Barcelona, Casillas war für Real nur in der Champions League und in der Copa del Rey im Einsatz. Zudem ist der Altersdurchschnitt der Mannschaft vergleichsweise hoch.

Prognose

Spanien erwischte mit den Niederlanden und Chile zwei schwierige sowie mit Australien einen mindestens unangenehmen Gegner. Die Klasse der Mannschaft sollte dennoch zum Gruppensieg reichen und auch darüber hinaus für ein Vordringen zumindest bis ins Halbfinale.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen